Es muss sich etwas ändern im deutschen Fußball

Es muss sich etwas ändern im deutschen Fußball

Die seit einigen Jahren laufenden Proteste gegen Verbände wie den DFB, die DFL und seine regionalen Ableger habt ihr unter dem Slogan „Krieg dem DFB“ kennen gelernt. Nach wie vor treffen sich in regelmäßigen Abständen Fanszenen-Vertreter aus ganz Deutschland, um den Status quo in Fußball-Deutschland zu besprechen. Im Juli fand das letzte große Treffen in Berlin statt, bei dem auch einer unserer Leute vor Ort war. Neben der immer noch vorherrschenden Ignoranz der Verbände gegenüber den Interessen von Fußballfans sind uns auch die Bestrebungen von Teilen der Politik ein Dorn im Auge, die auf Druck von Polizeiverbänden neue Polizeigesetzte verabschieden möchten oder teilweise schon verabschiedet haben – unsere Grundrechte werden dadurch weiter beschnitten. Als Fußballfan sind wir es leider gewohnt in vielen Fällen rechtswidrig behandelt zu werden – was eine weitere Verschärfung und Erweiterung polizeilicher Kompetenzen für uns bedeuten würde, kann sich also jeder ausmalen. Aus diesem Grund solidarisierten sich die meisten Fanszenen u.a. mit den Kurven aus Bayern und Sachsen, die alles versuchten, um die Verabschiedung dieser Gesetze zu verhindern. Leider ohne Erfolg – trotzdem wurde wieder deutlich, wie wichtig es ist, bei uns allen betreffenden Themen überregional zusammen zu arbeiten. Aktuell kämpft die Fanszene von Hansa Rostock federführend dafür, ein deckungsgleiches Gesetz in Meck-Pomm zu verhindern. Wir wünschen allen Hansa-Kriegern viel Erfolg und einen langen Atem. Wann im Saarland ähnlich verblendete Forderungen aufgestellt werden, ist wohl nur eine Frage der Zeit. Bis dahin heißt es standhaft und wachsam bleiben. Von Mini-Erfolgen wie der Abschaffung von Montagsspielen in Liga 1 & 2 oder mal mehr oder weniger deutlichen Bekenntnissen zur 50+1 Regel darf sich definitiv niemand abspeisen lassen. Aus diesem Grund wurde zu Beginn dieser Runde ein neuerliches Statement veröffentlicht, das an die nach wie vor existierenden Probleme im deutschen Fußball erinnert. Auch uns als Viertligist betreffen mehr Punkte, als ihr zunächst denkt. Denken wir an Themen wie Anstoßzeiten, die Sportgerichtsbarkeit oder allgemeine Fanrechte! Geschäftsführer David Fischer, Vorstandsmitglied Christian Seiffert und unsere Fanbetreuung wurden von uns zu Beginn dieser Woche über die neuerlichen Entwicklungen informiert. Wir erwarten selbstverständlich, dass unsere Interessen als Mitglieder des FCS ernst genommen werden – weiterhin ist uns wichtig, dass möglichst viele Verantwortliche (sprich auch das Präsidium) im Verein über unsere Erwartungen und Positionen informiert sind. Die Gelegenheit, dem Präsidium die Wichtigkeit dieser Themen nochmal persönlich klar zu machen, wird sich wohl erst Ende des Jahres bieten. Gemäß Aussage von Vereinsseite wird in diesem Zeitfenster ein Fanclubtreffen mit dem Präsidium stattfinden. War dies früher Usus, sind derartige Treffen heutzutage eigentlich nicht mehr existent. Generell ist es wichtig, dass der Verein die Zeichen der Zeit erkennt und den Interessen der Fans noch mehr Beachtung zumisst. Mit Hinblick auf unseren neuen Park und einem etwaigen Aufstieg in Liga 3 bekommen Themen, die uns Fans betreffen, eine weitaus höhere Brisanz. Die Verantwortlichen unseres Vereins müssen sich dem bewusst sein. Bei allgemeinen Fragen zur Thematik könnt ihr uns natürlich jederzeit anhauen. Die Positionspapiere zum nochmaligen Nachlesen gibt es hier: https://gebtdenfcsfrei.wordpress.com/201…sitionspapiere/

Neue Saison, neuer Präsident – alte Probleme!

Wenn am 16.08. in der Allianz Arena der Pfiff ertönt, beginnt auch für die letzten Vereine die neue Spielzeit 2019/2020. Die Vorfreude, die hunderttausende Fans in ganz Deutschland auf die wichtigste Nebensache der Welt haben, teilen auch wir. Diese Vorfreude wird jedoch wie jedes Jahr von denselben Problemen getrübt.
In der dritten Liga begann die Saison gleich mit einem Montagsspiel, einem Übel, welches aufgrund massiver Proteste in den oberen beiden Ligen zurückgedrängt werden konnte. Aber auch dort erinnert der „Spieltag“ eher an einen Kongressplan mit verschiedenen Veranstaltungen und ist nach wie vor Lichtjahre von unserem Ideal entfernt.
An den Gästeeingängen wird es trotz Pilotphase wieder zu sinnlosen Diskussionen mit Konfliktpotential kommen, die sich mit der Länge von Plastikstäben und dem Durchmesser von Stoff beschäftigen. Heimfans sehen sich teilweise, wie in der Allianz Arena, gleich einem Komplettkörperscan gegenüber, der aufgrund immer funktionierender Terrorhysterie zu noch mehr Überwachung und dem „gläsernen Fan“ führt.
Aber besser, solche Diskussionen überhaupt führen zu können, als mit Stadionverbot – und darauf häufig folgendem Betretungsverbot – gar nicht ins Stadion oder in die Nähe zu können. Und dass nur, weil die Polizei einen Verdacht gegen einen hat.
Im Block angekommen ist man konfrontiert von Überwachungskameras, die haargenau aufzeichnen können, ob es nicht irgendein vermeintliches Fehlverhalten gibt, welches zwar null Einfluss auf das Spielgeschehen hat, aber dennoch mit horrenden Summen gegenüber den Vereinen geahndet werden kann. Diese dürfen ihre Rechnungen dann fröhlich weitergeben und so Privatinsolvenzen aufgrund einer fragwürdigen Paralleljustiz verursachen.
Und all diesen Problemen zum Trotz, wird mit vermutlich großem Brimborium am 20./21.08.2019 zunächst ein neues DFL-Präsidium gewählt, was zukunftsweisend für so wichtige Themen wie 50+1, den Videobeweis oder die Anstoßzeiten ist, ehe am 27.09.2019 der neue Präsident des DFB gewählt werden soll.
Wer auch immer diese Funktionen bekleiden wird – ihre Aufgaben sind aus unserer Sicht klar. Um auf die gegenwärtigen Probleme, mit denen Fußballfans in ganz Deutschland konfrontiert sind, erneut hinzuweisen und den neuen Verantwortlichen gleich ihre ersten Hausaufgaben mit auf den Weg zu geben, geben wir ihnen , teilweise erneut, hiermit unsere Positionspapiere an die Hand.
Es muss sich etwas ändern im deutschen Fußball, wenn dieser sich nicht noch weiter von der Basis entfernen will. Was zu ändern ist, ist aus unserer Sicht klar.
Die Gesichter mögen wechseln – die Probleme leider nicht!

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